Lot Nr. 392 #


Joachim Anthonisz. Wtewael


(Utrecht 1566-1638)
Bacchus, Öl auf Holz, 78 x 57 cm, gerahmt,

Vgl. die Literatur zum Maler: A. W. Lowenthal, Joachim Wtewael and Dutch Mannerism, Doornspijk 1986, S. 155f., Nr. A-94, pl. 130, besonders p. 156. Bislang unpubliziert, eröffnet dieses Gemälde neue Möglichkeiten zum Verständnis des Werkes des letzten großen niederländischen Manieristen. Der vorliegende Bacchus ähnelt einem Gemälde gleichen Inhalts, das am 25.01.2002 bei Christie's, New York, als Lot 15 verkauft wurde. Lowenthal hat in ihrem Oeuvrekatalog dieses Gemälde mit einer "Venus" aus der City Art Gallery, New York, und einer weiteren bisher verschollenen Darstellung einer "Ceres" in Verbindung gebracht. Diese Vermutung stützt sich auf die Tatsache, dass zwei solcher Götterfolgen mit Bacchus, Ceres und Venus im Inventar Wtewaels erwähnt werden. Als Bestandteil einer weiteren Folge kann eine "Venus" in der Sammlung Brukenthal in Sibiu (Hermannstadt) erwähnt werden. Ob sie zu einer der im Inventar genannten Serien gehörte oder ob die Serie, zu der die Christie'sVersion gehörte, die andere dort genannte ist, konnte von Lowenthal nicht geklärt werden. Sie hält es jedoch für wahrscheinlich, dass es eine dritte Folge gegeben habe, zu der dann unser Bild gehören könnte (vgl. Lowenthal, p. 196). Die unserem Gemälde entsprechenden Pendants sind bislang nicht identifiziert worden. Ein weiterer "Bacchus", allerdings ein Tondo, befindet sich im Musée de Moulins (vgl. Lowenthal, op. cit., no. A- 77). Wtewael zählt zu den letzten Exponenten des nordischen Manierismus, den er auch dann noch beibehielt, als sich neben ihm der Naturalismus des niederländischen Barocks entwickelte. Das vorliegende Gemälde illustriert, dass er sich auch zeitgenössischen Tendenzen nicht verweigerte. Wtewawls großer Erfolg bei den aristokratischen Sammlern um 1600 erklärt sich auch durch diese große stilistische Konzentration, die einer hohen Nachfrage Rechnung tragen sollte. So ist es zu erklären, dass es mindestens drei Versionen unseres Bacchus gibt.

Wir danken Herrn Drs Jan Kosten, RKD, Den Haag, für seine Identifizierung dieses Gemäldes (telefonische Auskunft, Juli 2010).

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403

old.masters@dorotheum.com

13.10.2010 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 50.930,-
Schätzwert:
EUR 40.000,- bis EUR 50.000,-

Joachim Anthonisz. Wtewael


(Utrecht 1566-1638)
Bacchus, Öl auf Holz, 78 x 57 cm, gerahmt,

Vgl. die Literatur zum Maler: A. W. Lowenthal, Joachim Wtewael and Dutch Mannerism, Doornspijk 1986, S. 155f., Nr. A-94, pl. 130, besonders p. 156. Bislang unpubliziert, eröffnet dieses Gemälde neue Möglichkeiten zum Verständnis des Werkes des letzten großen niederländischen Manieristen. Der vorliegende Bacchus ähnelt einem Gemälde gleichen Inhalts, das am 25.01.2002 bei Christie's, New York, als Lot 15 verkauft wurde. Lowenthal hat in ihrem Oeuvrekatalog dieses Gemälde mit einer "Venus" aus der City Art Gallery, New York, und einer weiteren bisher verschollenen Darstellung einer "Ceres" in Verbindung gebracht. Diese Vermutung stützt sich auf die Tatsache, dass zwei solcher Götterfolgen mit Bacchus, Ceres und Venus im Inventar Wtewaels erwähnt werden. Als Bestandteil einer weiteren Folge kann eine "Venus" in der Sammlung Brukenthal in Sibiu (Hermannstadt) erwähnt werden. Ob sie zu einer der im Inventar genannten Serien gehörte oder ob die Serie, zu der die Christie'sVersion gehörte, die andere dort genannte ist, konnte von Lowenthal nicht geklärt werden. Sie hält es jedoch für wahrscheinlich, dass es eine dritte Folge gegeben habe, zu der dann unser Bild gehören könnte (vgl. Lowenthal, p. 196). Die unserem Gemälde entsprechenden Pendants sind bislang nicht identifiziert worden. Ein weiterer "Bacchus", allerdings ein Tondo, befindet sich im Musée de Moulins (vgl. Lowenthal, op. cit., no. A- 77). Wtewael zählt zu den letzten Exponenten des nordischen Manierismus, den er auch dann noch beibehielt, als sich neben ihm der Naturalismus des niederländischen Barocks entwickelte. Das vorliegende Gemälde illustriert, dass er sich auch zeitgenössischen Tendenzen nicht verweigerte. Wtewawls großer Erfolg bei den aristokratischen Sammlern um 1600 erklärt sich auch durch diese große stilistische Konzentration, die einer hohen Nachfrage Rechnung tragen sollte. So ist es zu erklären, dass es mindestens drei Versionen unseres Bacchus gibt.

Wir danken Herrn Drs Jan Kosten, RKD, Den Haag, für seine Identifizierung dieses Gemäldes (telefonische Auskunft, Juli 2010).

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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
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Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 13.10.2010 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 02.10. - 13.10.2010


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer(für Lieferland Österreich)

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